Rebhuhnfarbig-gebändert

Rebhuhnfarbig-gebändert

HAHN: Kopf  rotbraun. Hals- und Sattelbehang goldfarbig mit nicht zu breiten, schwarzen Schaftstrichen, die im oberen Teil der Federn beidseitig am Kiel entlang durch Gold unterbrochen werden. Rücken und Schultern braungold. Flügeldecken goldbraun, verdeckt schwarz durchsetzt. Die größeren Flügeldeckfedern (Binden) schwarz, brauner Samt gestattet. Armschwingen Innenfarbe schwarz, Außenfahne braun, das Flügeldreieck bildend. Handschwingen schwarz mit braunem Außenrand.  Brust, Bauch und Schenkel schwarz, jede Feder mit einem schmaleren oder breiteren halbmondförmig braunen Saum. Flankengefieder möglichst etwas gesäumt. Steuerfedern schwarz, braune Säumung gilt als Vorzug. Sichelfedern schwarz, braune Einlagerungen gestattet.

HENNE: Kopf goldbraun. Halsbehang goldfarbig bis goldrot. Jede Feder mit mehrfacher schwarzer Bänderung und goldfarbenem Schmucksaum. Grundfarbe im Körpergefieder goldbraun, jede Feder mit möglichst drei der Federform folgenden schwarzen Bändern und braunem Federrand. Federkiele möglichst braun, Flankenfedern möglichst klar gebändert. Armschwingen innen schwarz, außen braun mit Bänderungsanlage. Handschwingen schwarz, nach außen braun meliert. Steuerfedern schwarz mit braunen Einlagerungen. Untergefieder bräunlich grau.

 


 

 Foto: S.Klembt

 

 

Das Foto  zeigt eine 0,1 der, Züchterin Sandy Klembt:

 

Für diesen Farbenschlag eine vorzügliche Formenhenne

 

Wünsche:                 

 

Bei etwas schärfer abgegrenzter Bänderung im Rücken- / Abschluss-bereich und einer Kammzacke mehr im Vorkamm könnte man diese Henne  als Ideal- bzw. Endprodukt  bezeichnen.

 

Seit Jahrzehnten zählt dieser Farbenschlag zu den großen Sorgenkindern unserer Farbenschlagpalette.

 

Nachdem man nach vielen Jahren -einer mehr oder weniger erfolglosen Zucht- fest gestellt hat, dass es ohne halbmondförmige Brustzeichnung beim Hahn nicht funktioniert, wurde der Standard geändert; viel zu spät, wie ich meine, denn die zurückliegenden Jahre waren mehr oder weniger verlorene Zeit im Züchterleben der Zuchtfreunde, die sich diesem Farbenschlag gewidmet hatten; primär jedoch kamen die rebhuhnfarbig-gebänderten Orpington in der Entwicklung, insbesondere was das Zeichnungsbild anbelangt, nicht richtig weiter.

 

Der Standard verlangt nach der Änderung: „ Brust, Bauch und Schenkel schwarz, jede Feder mit einem schmaleren oder breiteren halbmondförmigen, braunen Saum versehen“.

 

Und unter Fehler finden wir die Aussage:

 „Rein schwarze Brust, große braune Flecken auf Brust, Schenkeln und Bauch“ !

 Meines Erachtens ist hier der Grund zu suchen für die doch fast durchweg nicht korrekt oder unklar gezeichneten Hennen; sowie dem hellen Vorsaum bei vielen 0,1.

 

Ein großes Problem zeichnet sich in der klaren und scharfen Bänderung der Hennen ab. Es wird jede Feder mit mehrfacher schwarzer Bänderung und goldfarbenem Schmucksaum gefordert. Die Grundfarbe im Körpergefieder soll möglichst goldbraun sein, jede Feder mit möglichst drei, der Federform folgenden schwarzen Bändern mit braunem Federrand.

Demnach ist also ein heller Federrand, den man als Vorsaum bezeichnet, unstatthaft, bzw. verpönt.

 

Das große Problem das allerdings in allen Zuchten verankert ist, ist ein heller Federrand, also der unerwünschte, verpönte Vorsaum!

Das Foto oben zeigt hochfeine Brustzeichnung (bitte keinesfalls mehr  Braunanteil)!

 

 

 

Rechts: Idealer, schmaler,  halbmondförmiger, brauner Saum 

Deshalb ist es umso wichtiger bei den Hähnen, die zur Zucht eingesetzt werden, darauf zu achten, dass der geforderte und gewünschte halbmondförmige Brustsaum vorhanden ist und keine klatschigen, bzw. blockartig braune Einlagerungen in der Brust- und Schenkelpartie, denn diese vererben auf die Hennennachzucht eine unklare und unscharfe Zeichnung, sowie den verpönten Vorsaum.

 

Ein feiner, klarer, scharf abgegrenzter halbmond-förmiger Brustsaum beim 1,0 ist also für die Zucht wie auch für den Ausstellungs-käfig unabdingbar.


Farbliche Feinheiten:

 

In der Zucht der rebhuhnfarbig-gebänderten Hähne ist die Goldfarbe eine wichtige Position des Halses und des Sattelbehanges.

 

Rötliche oder auch im Gegensatz strohgelbe Farbtöne sind verpönt, wobei die Farbe des Kopfes und der obere Teil des Halsbehanges dunkler im Goldton sind und allmählich nach unten etwas aufhellen.

 

Es reicht nicht aus, wenn nur die Federkiele goldfarbig sind. Es reicht aber auch nicht aus, wenn Schaftstrichandeutungen nur schemenhaft vorhanden sind. Der Federrand muss wieder goldfarbig sein, so dass keine rußigen Halsbehänge entstehen. Durch die Einstammzucht ist der Hahn Mittel zum Zweck für die Hennenzucht geworden.

 

Klatschige Brustfarbe, fehlende Schaftstrichunterbrechung und ein fehlendes Zeichnungsbild der Steuer-Stützfedern machen einen Hahn wertlos. Er ist deshalb für die Zucht nicht zu gebrauchen.

Die Schaftstriche müssen sichtbar im Innenbereich unterbrochen sein (Foto oben).

Oben: Ideal gezeichnete Steuer-Stützfedern sind ein MUSS!

Rechts: Die Brustzeichnung muss noch klarer erscheinen. Der schmale, halbmondförmige braune Saum ist nicht vorhanden, der Braunanteil ist  als grenzwertig anzusehen (zu überladen).


 

Die Farbe der Hennen darf nicht gelblich, rötlich oder kastanienbraun sein. Der Grundgedanke bei der Hennenfarbe ist die kontrastreiche Abhebung von der intensiv schwarzen Mehrfachbänderung, wobei dem Farbwechsel des Kieles mit der Bänderung Beachtung zu schenken ist.       

Ich vermute, wie bereits zuvor erwähnt, dass ein klarer und scharf abgegrenzter Brustsaum beim Hahn von Nöten ist, um ein klares, scharfes Zeichnungsbild bei der Henne zu erreichen. Ist die Brustzeichnung des 1,0 klatschig braun, so wird bei den Hennen keine klare Bänderung erreicht und der Vorsaum ist ebenfalls vorprogrammiert.

 

Foto  rechts: hochfeine, typenhafte und scharf abgegrenzte Mehrfachbänderung; allerdings sollte der goldfarbene Schmucksaum am Federende nicht mehr heller sein.

 

Zerrissene, unscharfe Bänderung, gezackter Verlauf oder nicht vollständig der Federform folgende Darstellung sind Abweichungen vom Standard und deshalb kritik-würdig. Ähnlich verhält sich die Wertigkeit bei Erscheinen eines hellen Vorsaums oder gar Silbersaums.

 

 

Foto links: ein solch heller Vorsaum oder auch Silbersaum genannt ist ein grober Fehler und wird mit der Note b 90 Pkt. bestraft!

 

 


Lockeres Schenkelgefieder

 

Seit einigen Jahren ist dies ein großes Thema bei den Obleuten auf den Großschauen.

Die Feder ist Grundlage der Farbausbreitung und deren Darstellung sowie Träger der Bänderung. Bezüglich der Bänderung ist denkbar, dass zur Präsentation der Zeichnung die Feder in ihrer Form und Struktur geschlossen sein sollte.

 

Dieser Umstand ist zumeist beim Schenkelgefieder zu beobachten. Wenn dort die Feder in ihrer Struktur nicht geschlossen ist und der Daunenbestandteil die Oberhand hat, bleibt auch die Basis für die Bänderungsdarstellung aus, da solche Tiere in der Regel nicht nur lockeres Schenkelgefieder zeigen, denn diese lose Struktur setzt sich durch den sehr hohen Daunenanteil auch auf das gesamte Mantelgefieder fort.

 

(Gilt übrigens u .a. auch für den schwarzen, gelben und gelb-schwarzgesäumten Farbenschlag!)

 

 

 

Auf Grundlage vieler Gespräche mit Züchtern, die ich direkt am Tier an den Ausstellungskäfigen geführt habe, sowie meinen eigenen Erfahrungen möchte ich mit diesem Beitrag einige wertvolle Tipps für die Zucht geben, um die Qualität dieses Farbenschlags zu ver-bessern. Ich hoffe, dass sich der Erfolg einstellen wird.

 

Helmut Demler