Fütterung


Die Fütterung des Geflügels ist für alle Rassegeflügelzüchter ein wichtiges Thema. Nicht zuletzt stellen die Ausgaben für Futter den mit Abstand größten Kostenblock dar. Gleichzeitig ist das Futter neben der Haltung der bedeutendste Faktor für die optimale Entwicklung der Tiere.


31.01.2018

 

Der Futterhersteller Mifuma überlässt hier zwei praktische und hilfreiche  Übersichten  für uns Züchter:

Fütterungstipps und eine Jahresübersicht

 

Bitte hier herunterladen:

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19.06.2017

Vitamin-K1-Präparat

 

In unserem Jahrbuch 2017 haben wir einen Beitrag von Michael von Lüttwitz mit dem Titel "Warum wird der Zeh krumm" veröffentlicht und im Nachspann den Hinweis gesetzt, dass zur Zeit kein Vitamin-K1-Präparat auf dem Markt sei.

 

Wie uns der Autor nun mitteilt, gibt es nun ein gutes Präparat:   Ka-Vit-Tropfen von Infectopharm.

 

VIelen Dank an Michael v. Lüttwitz für diesen hilfreichen Hinweis.


12.12.2016

Aufstallung:         Neues Leichtfutter von Alfana

 

Die durch die Vogelgrippe fast bundesweit erfolgte Aufstallungspflicht stellt die Geflügelzüchter vor große Probleme, nicht zuletzt in Hinsicht auf die Fütterung.

Der Futtermittelhersteller Alfana hat sich mit der Problematik auseinandergesetzt und nun zeitnah eine neue Futtermischung  auf den Markt gebracht:


HZ Leichtkorn Extrudiert
Ergänzungsfutter für Geflügel
Fütterungsempfehlung:
mit etwa 1/3 Getreide insbesonders Hafer und Gerste verfüttern.

Das Futter kostet etwa 22,00 €  / 15 kg ( ist sehr leicht)

 

 

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage von Alfana:             http://www.alfana.de/html/aktuelles.php       

 Bezugsquellen / Händler bitte über Alfana anfragen


21.05.2015

Geniale Eiweißverdauung - Fachartikel in der Geflügelzeitung 9/2015

Ein hevorragender Bericht über die Eiweißverdauung ist in der Geflügelzeitung 9/2015 erschienen.

Wer diese Zeitschrift nicht abonniert hat, kann den Artikel hier auf einer Bilddatei einsehen ( zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken).


Der Wert des Futters fürs Geflügel

( Artikel von René Roux,  Geflügel-Börse 22/2013)

Viele Züchter kennen die notwendigen Nährstoffkonzentraltionen in den Futtermitteln und wissen, dass diese sich im Laufe der Aufzucht kontinuierlich verändern. Andererseits wissen nur wenige Züchter etwas über die Hitnergründe der Nährstoffangaben.

Zudem ist bekannt, dass mit zunehmendem Alter der Jungtiere der Bedarf an Rohprotein (Eiweiß) absinkt und dafür der Energiebedarf zunimmt. Bei der Gabe eines eiweißreichen Aufzuchtfutters, wie es im Handel zu beziehen ist, ist es möglich, dieser Tatsache im Verlauf der Aufzucht mit energiehaltigem und vergleichsweise eiweißärmerem Getriede wie Weizen, Gerste oder Hafer Rechnung zu tragen. Dadurch wird das eiweißreiche Futter etwas gestreckt, wodurch sich die Futterkosten senken. Dabei sind an die Beifütterung unterschiedliche Kriterien zu stellen.

Wichtige Begriffe

Bevor man tiefer in die Materie einsteigt, ist es nötig, sich über ein paar Begriffe im Klaren zu sein.

Da wäre zunächst einmal der Bedarf des Tieres zu nennen. Der Bedarf ist grob gesagt die nötige Höhe der Zufhührung des Futters- also all das, was an einzelnen Nährstoffen, Mineralstoffen, Spurenelementen, VItaminen und Energie zugeführt werden muss, damit das Tier seine Körperfunktionen erhalten und die volle genetische Veranlagung realisieren kann. Im Idealfall ist die Konzentration an Nährstoffen im Futter exakt genauso hoch wie der Bedarf. Man spricht dann von bedarfsdeckend.


Während eine Unterversorgung bei einem einzigen Nährstoff schon zu einer Minderleistung in Form von schlechterem Wachstum oder weniger Eiern führen kann, ist auch eine Überversorgung nicht zu empfehlen. Im besten Fall wird damit dasselbe erreicht wie bei einer bedarfsdeckenden Ration, während im ungünstigsten Normalfall das Tier die überschüssigen Nährstoffe aufwendig "entgiften" und wieder ausscheiden muss, was nicht nur das Tier, sondern auch die Umwelt durch unnötige Nährstoffeinträge belastet.

Da die Nährstoffkonzentrationen in den Futtermitteln sowohl in der Aufzucht wie auch für die spätere Legeleistung sich weitestgehend am Bedarf einer Legehenne orientieren, bei welcher der Leistungsbedarf in der Regel weit über dem des Rassegeflügels liegt, bin ich der Ansicht, dass wir die Tiere der Rassegeflügelsparte alle tendenziell zu eiweißreich ernähren, wodurch eine leichte Streckung des Handelsfutters durch Getreide sinnvoll und problemlos möglich ist.

Es ist wichtig zu wissen, dass der Gehalt an Nährstoffen in einem Futtermittel nicht identisch mit der Nährstoffaufnahme aus diesem Futter ist! In diesem Zusammenhang unterscheidet die Wissenschaft bei der Ausnutzung der Nährstoffe aus dem Futter zwischen drei recht ähnlich klingenden Begriffen, die aber jeweils eine andere Bedeutung haben.

Da wäre zunächst der wichtige Begriff der Verdaulichkeit. Die Verdaulichkeit ist wissenschaftlich definiert als die Differenz zwischen dem mit über die Nahrung aufgenommenen und nicht wieder über Kot und Harn ausgeschiedenen Nährstoff. Folglich gibt die Verdaulichkeit an, welche Menge der im Futter enthaltenen Nährstoffe das Geflügel durch seinen Verdauungstrakt überhaupt in der Lage ist aus dem Futtermittel herauszuziehen, während der Rest an Inhaltsstoffen unverdaut wieder ausgeschieden wird und damit für die Ernährung verloren geht.

Der zzwiete Begirff ist die Verwertbarkeit. Die Verwertbarkeit sagt aus, wie viel vom Verdaulichen überhaupt ins Blut des Tieres aufgenommen wird. Die Höhe der verwertbaren Nährstoffe ist immer geringer als die der verdaulichen, weil es beim Übertritt vom Verdauungssystem ins Blut schon die ersten zwangsläufigen Nährstoffverluste gibt.

Der dritte Begriff ist der Ansatz. Der Ansatz dürfte am verständlichsten sein, denn er bezeichnet das sichtbare Ergebnis. Der Ansatz ist der Zugewinn an Körpermasse, Federn oder Legeleistung. Allerdings gilt hier, dass der Ansatz aus einem Futtermittel immer kleiner ist als die Verdaulichkeit und die Verwertbarkeit, weil bei der Umwandlung von Blutbestandteilen in Körpermasse immer Stoffwechselwärme verbraucht wird, was den ganzen Prozess weniger effizient macht.


Auch wenn der Ansatz als sichtbarer Nutzen der Fütterung am verständlichsten erscheint, so kommt die größte Wichtigkeit doch der Verdaulichkeit zu. Einbußen in der Verdaulichkeit lassen sich im weiteren Verlauf nicht mehr korrigieren und bestimmen maßgeblich die Nährstoffausnutzung aus dem Futter, da Verluste bei Verwertbarkeit und Ansatz unabhängig von der Art des gewählten Futtermittels doch vergleichsweise konstant hoch sind, während sich Verdaulichkeiten zwischen verschiedenen Getreidearten zum Teil stark unterscheiden.

Die Verdaulichkeiten der einzelnen Futterbestandheile haben also wesentliche Konsequenzen bei der Zusammenstellung einer ausgewogenen Futterration. Während sich die im Handel zu kaufenden Futtermittel nur geringfügig in der Verdaulichkeit unterscheiden dürften, macht dies vor allem für Futterselbstmischer einiges aus, ebenso hat dies Relevanz bei der Beifütterung von Getreide.

Rationen, die zwar an sich gute Nährwerte haben, aber aus größtenteils gering verdaulichen Einzelfuttermitteln bestehen, können den Bedarf nicht decken. Zusätzlich muss beachtet werden, dass diese Überlegungen nur die Bedarfsdeckung von einem einzigen Nährstoff betrachten, während in der Realität der Bedarf von vielen verschiedenen Nährstoffen gleichzeitig optimal abgedeckt werden muss.

Da kein Einzelfuttermittel eine optimale Nährstoffkonzentration hat, muss eine ausgwogene und den Bedarf an allen Makro- und Mikronährstoffen deckende Ration immer eine Kombination aus unterschiedlichen Einzelfuttermitteln sein. Da zusätzlich noch die Verdaulichkeiten beachtet werden müssen, ist es gar nicht so einfach, eine ausgewogene und bedarfsdeckende Ration zusammenzustellen, die nicht gleichzeitig eine wesentliche Überversorgung an einzelnen Nährstoffen zur Folge hat.


 

Kurzer Verdauungstrakt beim Geflügel


Das Geflügel hat im Verhältnis zu seiner Größe und Körpermasse vergleichen mit anderen Nutztierarten wie Rind und Schwein einen sehr kurzen Verdauungstrakt. Dies bleibt für die Fütterung nicht folgenlos. Der kurze Verdauungstrakt führt beim Geflügel   -platt gesagt- dazu, dass auf relativ geringer Strecke ein möglichst großer Teil der Inhaltsstoffe aus dem Futtermittel herausgeholt werden muss. Alles, was in dieser Zeit nicht aus dem Futtermittel herausgezogen werden kann, wird in der Folge ungenutzt ausgeschieden und trägt damit nicht zur Ernährung des Tieres bei. Dieses Tatsache hat zur Folge, dass bei der Gerlügelfütterung nur Komponenten verwendet werden sollten, die von Haus aus oder durch ihre vorherige Bearbeitung eine sehr hohe Verdaulichkeit besitzen!

Bei den Getreidearten hat beispielsweise der Hafer gegenüber dem Weizen und der Gerste durch den hohen Rohfettanteil eine größere Energiedichte und wäre damit primär ein wertvolleres Futtermittel. Dadurch, dass aber die Schale sehr faserreich ist, hat das Geflügel Schwierigkeiten, diesen höheren Gehalt zu verwerten, was zu einer  vergleichsweise geringen Verdaulichkeit von Hafer gegenüber Weizen und Gerste führt, was ihn bei der Bewertung zu einem schlechteren Futtermittel für das Geflügel macht.

Ebenso hat der Weizen gegenüber der Gerste Vorteile bei der Verdaulichkeit der enthaltenen Nährstoffe und wäre damit ebenso wie der Mais am besten für die Beifütterung geeignet.


Unterschiedlicher Futterwert


Bei der Gabe ganzer Körner muss das Geflügel erst einmal die Schale knacken, bevor es an den wertvollen Inhalt gelangt. Je nachdem, wie fest und faserreich diese ist, kann es passieren, dass nach dem Knacken nicht mehr geügend Zeit verbleibt, um sämtliche wertvolllen Inhaltsstoffe aus dem Korninneren herauszuholen. Wurde die Schale jedoch bereits vor der Verfütterung geknackt und das Korninnere dadurch den Verdauungssäften besser zugänglich gemacht, ist die Ausnutzung durch das Tier verbessert. Damit kann die Verdaulichtkeit vom gleichen Futtermittel je nach Darreichungsform verschieden sein, was zu einem unterschiedlich hohen Futterwert führt.

Dieses kann sogar zur Folge haben, dass das Tier - soll eine gleiche Nährstoffausnutzung erreicht werden- vom selben Futtermittel in gequetschter, gerissenener oder geschroteter Form fürs gleiche Ergebnis weniger fressen muss als beim ganzen Korn.

Somit ist eine teilweise Zerkleinerung von Körnerfrüchten aus ernährungsphysiologischer Sicht sinnvoll und zu befürworten. Deswegen ist auch bei der gewerblichen Mischfutterproduktion zur Erzielung einer höheren Verdaulichkeit eine Zerkleinerungs- stufe der Rohkomponenten in den Produktionsprozess fest eingebaut.

Die Beifütterung von Getreide und Mais zum Handelsfutter entlastet zudem den Geldbeutel, was sich bei der Gabe von gequetschtem Beifutter sogar noch etwas deutlicher zeigen kann. Allerdings sollten nicht zu große Mengen an Beifutter auf einmal gequetscht werden, da sonst Nährstoffe wieder Schritt für Schritt verloren gehen und die günstigen Auswirkungen des Bearbeitens wieder egalisiert oder aus negativer Sicht überkompensiert werden.


Prinzipiell bleibt festzuhalten, dass die Beifütterung von Getreide oder Mais zum Handelsfutter - ob bearbeitet oder nicht- eine sinnvolle Alternative zur Senkung der Futterkosten für Rassegeflügelzüchter ist.



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Tipps zur Fütterungspraxis
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